Die Menschheitsfamilie unter sich

Der Steyrer Vize präsentiert sich auf seiner Facebookseite gern in illustrer Gesellschaft! Nein, nicht nur in Gesellschaft des rechtsrechten Schwurbleraushängeschildes von ServusTV. Das weiße Armbandl in idyllischer Natur zeigt keinen Krankenhausaufenthalt an, sondern lässt auf ein größeres Event schließen. Ein Event, von dem uns Herr Zöttl scheinbar lieber nichts wissen lassen will. Vielleicht wollte er mit dem einen oder anderen Gast nicht gesehen werden. Jedenfalls fehlt er auf allen sonstigen Bildern der Veranstaltung, auf der auch der namhafte Prof. Sönnichsen, dessen faktenbefreite Wissenschaftsauffassung seine Karriere an der Wiener MedUni spontan beendete, sein musikalisches Können zum Besten gab. Nicht nur aus Urheberrechts- sondern auch aus akustoästhetischen Gründen beschränken wir uns auf ein Still aus dem Videoclip mit seiner Widerstandssong-Darbietung.

Aber nicht nur Wegscheider und Sönnichsen waren da, sondern die ganze Schwurbelantencrew. Von Eso bis Fascho. Eben die ganze Menschheitsfamilie. Sonst hätte das Stelldichein ja nicht „Sommerfest der Menschheitsfamilie“ geheißen. Frau Bötzner, MfG-Chef Aigner, der Herr Machl, seines Zeichens Report24-Chef in souveränen Tarnfleckshorts und Ex-Neonazi Scharfmüller, der Chef des Kreml-Outlets Info Direkt, in der vertrauten, nicht weniger eleganten Krachledernen, in die früher jeder Pimpf gezwungen wurde. Und bei so illustrer Alternativjournaille durften natürlich auch Vater und Sohn Schott nicht fehlen, die Betreiber der Garstener Fakenews-Schleuder RTV. Falls Schott Junior seine Probleme mit Videos auf Augenhöhe überwunden haben sollte, wird wohl ein Bericht von ihnen in Kürze die Sendelücke zwischen Chemtrails und Berichten über die positiven Folgen von CO2-Anstieg und Erderwärmung füllen. Sie interviewten natürlich auch den Gastgeber Peter Schutte, der auch als Veranstalter von Daniele Ganser in Erscheinung tritt und gegen die Stadt Steyr prozessiert, weil diese Ganser, dem König der deutschsprachigen Verschwörungstheoretiker, nicht das Stadttheater überlassen wollte.

Vermutlich wurde in so kuscheliger Atmosphäre auch schon ausgearbeitet, wie Machl bei seiner Rede am kommenden Sonntag in Steyr am besten sagt, dass er nichts sagen darf. Vielleicht klebt er sich einfach ein Pflaster übers Maul. Damit wäre allen Steyrern sehr geholfen. Und nicht nur ihnen! Ob Machl selbst die feine Ironie des Plakats merkt?: „Keine Demokratie ohne Meinungsfreiheit mit Florian Machl“? So, und jetzt schalten wir den Televisor ab! Sonst zensiert uns das Wahrheitsministerium. Ihr wisst ja: Demokratie ist Faschismus, Rebellion ist Terror und Fakten sind Fake! Oder umgekehrt.

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