https://link.springer.com/article/10.1007/s11620-022-00692-7
Corona-Aufarbeitung? Die sollte unbedingt stattfinden. Allerdings in der Psychotherapie und Psychiatrie. Als es vor rund 9 Jahren immer offensichtlicher wurde, dass Homeoffice- und Trollfabriktrolle, aber beispielsweise auch Unternehmen wie Camebridge Analytica, begannen massiv die öffentliche Meinung zu manipulieren, konnte man noch annehmen, dass ein großer Teil der Mischung aus Desinformation, Fake-News, Verschwörungstheorien und Hirnwäsche aus solchen Quellen stammte. „Zugutehalten“ kann man nicht sagen, gegenüber den Manipulierten, denn böswilliger Vorsatz ist schlimmer als Dummheit. Aber während es damals wohl eher ein kleinerer Prozentsatz Beteiligter am Verbreiten solchen Mülls war, der so hirngewaschen war, dass er selbst an das geglaubt hat was er geteilt, geliket und getwittert hat, muss man heute wohl davon ausgehen, dass die parallele Realität in der solche Menschen leben, zum Selbstläufer geworden ist und nicht mehr sehr stark von außen befeuert werden muss. Egal für wie pathologisch man dieses Verhalten und diese Lebenswelten hält, die oft alle Indikatoren paranoider Schizophrene aufweisen, wir haben es mit einer Massenpsychose zu tun, die sich nicht wesentlich von der unterscheidet, die die meisten Deutschen in den 30er und 40er Jahren glauben ließ, dass „der Jude“ Deutschland ins Verderben reißen würde. Heute ist nur das Feindbild etwas breiter aufgefächert. Um so mehr kann man sich als Opfer fühlen, dem alle Mittel Recht sind um sich zu wehren. Langfristig kann hier bessere politische Bildung helfen. Schnell höchstens die Psychologie.