Wir hätten das Kapitel Drescher gerne abgeschlossen, aber es geht nicht. Zum Angriff der Querfrontautorin Andrea Drescher auf das Mauthausenkomitee in einem Blogpost für tkp:
Wir haben es schon zweimal geschrieben, aber wir schreiben es auch gerne noch einmal. Uwe Sailer hat in seinem Vortrag, deren Mitveranstalter das MK Steyr war, keine Privatadressen von Gesinnungsfeinden und keine Feindesliste vorgetragen, wie sie mit ziemlicher Sicherheit von Rechtsextremisten geführt werden, sondern er hat schlicht die realen Adressen der Firmensitze von rechtsextremistischen Medien genannt, die diese mit Fakeadressen verschleiern wollen. Wenn das zufällig identisch ist, mit der Wohnanschrift von Herausgebern, Redakteuren oder Medieninhabern, ist das deren Problem! Wer das mit faschistoiden Methoden gleichsetzt verdreht die Tatsachen. Wer die Firmenanschriften verschleiert, bedient sich faschistoider Methoden!
Dass Frau Drescher von Inhalten dieser Medien selbst nicht begeistert ist, ist pure Heuchelei, denn sie schreibt nicht über sie, sondern für sie!
Ferner stellt sie die rhetorische Frage ob nur Anhänger der Westalliierten der Opfer des Faschismus gedenken dürfen, weil russische Offiziere vom Mauthausenkomitee (hier handelt es sich offensichtlich nicht um das Steyrer MK) von den Gedenkfeiern zur Befreiung ausgeschlossen worden seien. Und das, obwohl bei der „Mühlviertler Hasenjagd“ vor allem Russen ermordet wurden.
Dazu einige Fakten, die bestimmt auch Frau Drescher kennt und hier aus propagandistischen Gründen ignoriert:
1. Bis zum Februar letzten Jahres, also bis zum russischen Angriff auf die ganze Ukraine, konnten auch russische Offiziere an den Gedenkfeierlichkeiten teilnehmen. Sie konnten sogar Nelken mit einem St. Georgsband vor die Verbrennungsöfen legen, während im Namen dieses Bandes Ukrainer*innen ermordet wurden. 2. Russland hat sich selbst zum Rechtsnachfolger der Sowjetunion erklärt, was deutlich den imperialistischen Anspruch auf die ehemaligen Sowjetrepubliken zeigt, aber völkerrechtlich mehr als fragwürdig ist. 3. Mauthausen wurde von den amerikanischen Streitkräften befreit. 4. Das heutige Russland und die Regierung im Kreml sind faschistisch und begehen Völkermord an den Ukrainer*innen, die wahrscheinlich mehr Opfer des Nationalsozialismus zu beklagen haben als Russland. Wollte man russische Vertreter an Gedenkfeiern teilnehmen lassen, würde man die faschistischen Täter von heute die faschistischen Opfer von damals beklagen lassen. Diese Heuchelei wäre nicht zu ertragen und würde das Gedenken dauerhaft beschmutzen!
Dass Frau Drescher in diesem Zusammenhang mit dem sogenannten Kugel-Befehl argumentiert, der gefangengenommene sowjetische Offiziere der Ermordung in Mauthausen überantwortete, kann man im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen in Russland, deren Vertreter nach Frau Dreschers Wunsch an den Feierlichkeiten teilnehmen müssten, nur als zynisch bezeichnen. Berichte über Enthauptungen ukrainischer Soldaten bei lebendigem Leibe mit dem Messer häufen sich und Putins führender Söldner Prigoshin hat gerade vor 2 Tagen bekannt gegeben, dass man keine gefangenen und verwundeten Ukrainer*innen mehr am Leben lassen werde.
Was folgt ist Whataboutismus zum Gähnen, warum man auch westliche Staaten ausschließen müsse. Die „Brutkastenlüge“, fehlende Massenvernichtungswaffen im Irakkrieg 2003 und Uranmunition (die auch Russland verwendet). Und eine geforderte Stellungnahme zu diesem Müll als „Presse“-Forderung, die bis zu einem kurzfristigen Termin zu beantworten sei. Sorry, nein, Putins Querfront-Propagandist*innen, für was auch immer sie sich halten oder ausgeben, sind keine Presse, sondern moralisch verkommene Schmierfinken!
Wir hätten allerdings umgekehrt auch eine Frage. Wir hätten gerne irgendeinen Beleg, dass Frau Drescher oder irgendeine(r) ihrer Vorfahren, wie immer wieder behauptet, Jüdin oder Jude war und in einem Konzentrationslager! Die online zugängliche Datenbank von Jad Vashem gibt das sicher her, wenn irgendjemand von ihnen in einem KZ war. Frau Drescher widerlegt ja sicher gerne unseren Verdacht, dass sie sich einfach nur einreiht in die tausende von prorussischen Trollen im Netz, die sich mit einem Davidstern oder einer Menora in den Likes vor Kritik an ihrem Faschismus schützen wollen.